Vision und Mission

In einer unsicheren Welt, in der nach wie vor in vielen Regionen Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Diskrminierung die volle Entfaltung menschlichen Potenzials verhindert, brauchen wir neue und kreative Ansätze zur Unterstützung von Prozessen sozialer Veränderung und von Konflikttransformation.

 

Auch in Regionen relativen Friedens wie Europa, bergen populitische Diskurse und eine Politik, die auf Angst und Schuldzuweisung im Sinne von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit basiert, ein realistisches Bedrohungspotential. Dies erhält besonders im Kontext globaler Krisen (etwa Finanz- und Systemkrise, Angst vor Terroranschlägen) eine beunruhigende Relevanz. Um solchen Tendenzen entschieden entgegenzutreten, um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dort zu bekämpfen, wo er entsteht, und um sozial benachteiligte Gruppen sowohl in Europa als auch in Post-Konflikt Staaten zu unterstützen, entwickeln und stärken wir gesunde Beziehungen und starke Persönlichkeiten.

Kunst kann dabei ein wirksames Instrument zur Unterstützung von Prozessen sozialer Veränderung und von Konflikttransformation sein. Die einzigartigen Möglichkeiten ästhetischer Kommunikationsformen und kreativer Handlung können eine wichtige Rolle dabei spielen, wie festgefahrene, destruktive Denk- und Verhaltensmuster aufzubrechen sind. Somit kann sie hinsichtlich der Transformation von Stereotypen und Vorurteilen gegenüber ‘den Anderen’, die tief in das kollektive Gedächtnis von Gruppen eingraviert sein können, einen wichtigen Beitrag leisten.

Alle Culture for Peace Projekte und Projektideen unterstützen dabei lokale Anstrengungen hinsichtlich eines gewaltfreien, zivil-demokratischen Empowerments marginalisierter Gruppen. Wir vernetzen lokale Partner mit Gemeinden und anderen Changemakers unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft, Kaste, Geschlecht und Alter.

Mission-Statement

Getragen von unserem weitestgehend aktivem bürgerschaftlichen Engagements, zielen wir auf eine Bewusstseinsveränderung ab. Diese soll die Werte einer Annerkennungskultur den “Anderen” gegenüber und das Selbstbewusstsein des Individuums in einer auf Inklusion und Humanismus beruhenden Perspektive stärken. Aus unserer Sicht und praktischen Erfahrung können veränderte Haltungsmuster konstruktiv auf gruppenübergreifende Beziehungsbildung und Dialog wirken – eine notwendige Bedingung für Versöhnungsprozesse und Heilung in Friedensprozessen sowie die Grundlage für gegenseitige Akzeptanz und respektvollen Umgang zwischen verschiedenen Gemeinden und sozialen Gruppen.

 Unsere aktuellen und zukünftigen Projekte in Berlin (Deutschland) sollen einen Beitrag leisten zur:

  • Stärkung eines philanthropischen Weltbildes, um gruppenbeogener Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten
  • Sozialen und politischen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
  • Stärkung von interkultureller Kompetenz und Offenheit
  • Vermittlung gegenseitiger Akzeptanz zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und der aufnehmenden Gesellschaft
  • Unterstützung von intra- und interpersonaler Beziehungsarbeit um das Gefühl von Sicherheit in potentiell unsicheren Umgebungen zu stärken (etwa Gewalt- und Suchtmittelprävention)
  • Inklusion von Migrant/-innenorganisationen in lokale Netzwerke und Aktivitäten

Konflikttransformation und Menschenrechte in Nachkriegsgesellschaften

Will man Instrumente und Methoden im Bereich arts-based conflict transformation strategisch in Friedensprozessen einsetzen, genügt es nicht der Kunst zu attestieren, sie sei ein starkes und wirkmächtiges Instrument. Aus einer Wirkungsorientierung heraus, die nachaltige Ergebnisse in Fridensprozessen anstrebt,  sind uns folgende Fragestellungen wichtig: Wie genau wirken arts- and media-based approaches im Rahmen von Konflikttransformation? Wann ist ihr Einsatz sinnvoll und angemessen und was können sie erreichen? Wie können wir Wirkungen evaluieren?

Trotz der steigenden Anerkennung der Kunst als Instrument der Konflikttransformation, gibt es hinsichtlich ihrer Anwendung einen großen Wissensrückstand sowie fehlende kritische Analysen und Monitoring und Evaluationskapazitäten. Culture for Peace vefolgt daher folgende Strategie:

1. Wir beteiligen uns an der Entwicklung neuer sowie an der Verbesserung von bestehenden, kontextspezifischen Tool Kits und Tool Boxes um hinsichtlich der Planung, Implementierung und Evaluation von Projekten im Bereich arts-based conflict transformation gute Consulting-Arbeit zu leisten.

2. Als Bindeglied zwischen Menschen, die von Konflikt betroffen sind, zivilgesellschaftlichen Gruppen in Nachkriegsgesellschaften sowie anderen nationalen und internationalen Akteuren, ermöglichen und fördern wir lokale Initiativen indem wir Beratung und technische sowie finanzielle Ressourcen  bereitstellen. Damit unterstützen wir Plaunung, Implementierung und Evaluation von kunst- und medienbasierten Aktivitäten in Friedensprozessen.

3. Um der geringen nachhaltigen Kooperation zwischen Künstlern, Friedensmachern, Medienvertretern und weiteren Entscheidungsträgern im Sinne eines strategieschen Rahmens entgegenzuwirken, zielen wir auf die Etablierung und Unterstützung solcher Netzwerke ab.

 

Unsere Projektarbeit ist getragen von einer Fokussierung auf gemeindeorientierte Bedarfe sowie die Entwicklung und Förderung lokaler Kapazitäten und Dialogstrukturen.

 

Wir danken Frau Dr. Hannah Reich und Herr Peter Mares (Ifa, zivik) für die Inspiration hinsichtlich einiger Formulierungen.